Programmheft des
Anderseits Literaturfestivals
Was ist eigentlich ein Programmheft, zumal das eines Literaturfestivals? Ein rein pragmatischer Informationsanhang mit Veranstaltungsdetails, bisweilen ergänzt um Leseproben, die ebenso pragmatisch die Qual der Wahl zwischen einzelnen Veranstaltungen lindern? Die inhaltliche Verlängerung der Selbstdarstellung, die möglicherweise die Einordnung gleich selbst vornimmt? Ist es möglicherweise selbst ein literarisches Objekt?
Siehe auch:
Anderseits Identität
Der Umschlag reiht das Heft in die visuelle Erscheinung des Festivals ein, denn er ist ein auf’s Format gefalzter Text-Bild-Anschlag, der so die Ausschnitthaftigkeit des Inhalts reproduziert.
Entfernt man den Umschlag, präsentiert sich das darin liegende Heft äußerlich glatt hochweiß. Farbfotografien brechen das einstudierte Spiel aus farbigem Papier und schwarzer Druckerfarbe abrupt auf, um anschließend Platz zu lassen für den Programminhalt, der auf dünnem, leicht gelblichen Werkdruckpapier gedruckt ist. Das glatt gestrichene Papier liegt wie ein zusätzlicher Schutzumschlag um den beinahe fragil anmutenden Kern.
Das Programm läuft nach der Einleitung chronologisch stringent und durchnummeriert hintereinander weg, unterbrochen nur von den Einteilungen in Freitag, Samstag, Sonntag, gefolgt von allen anhängenden Informationen. Statt Seitenzahlen umtanzen die Programmpunkt-Nummerierung und Exzerpte spielerisch die Textabsätze und durchbrechen das strenge Layout.
Der Umschlag ist in seinem Inneren ganz anders: hinter seiner plakativen Oberfläche verbirgt sich die detaillierte Programmübersicht des Festivals mit entsprechenden Seitenverweisen ins Heft.