PAN Forum für Plakat und Kunst
Visuelle Identität
Das PAN Forum in Emmerich am Rhein ist aus einer in den 1960er Jahren vom Emmericher Grundschulrektor Ernst Müller begründeten und später als ‹Plakatmuseum am Niederrhein› fortgeführten Plakatsammlung entstanden. Mit beinahe 80.000 (Kultur-)Plakaten ist sie eine der weltweit umfangreichsten Sammlungen und zugleich Ausgangspunkt für die theoretische und praktische Museumsarbeit des PAN, die es aus dem Spannungsverhältnis von (Plakat-)gestaltung und zeitgenössischer Kunst entwickelt
Siehe auch:
PAN Ausstellungskommunikation
Für die Marke PAN entwickelten wir auf der Grundlage von Schrifttypen, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts in amerikanischen manuellen Schabloniermaschinen eingesetzt wurden, eine Identifikationsschrift. Ihre industrielle Form nimmt vordergründig Bezug auf die Ausstellungsräume des PAN in einer alten Schokoladenfabrik im Stadtzentrum Emmerichs. Eine kleine formale Eigenart, kurvige Aussparungen, verleiht ihr Prägnanz und einen Hauch Raffinesse.
In ihrer Verwendung als Marke betont die Form der industriellen, nicht dekorativen Beschriftung noch etwas anderes: Eine Marke ist zuallererst eine Beschriftung – in diesem Fall eben zur markentechnischen Identifizierung angelegt. Erst indem sie sich in einen Bezug zum beschrifteten Inhalt setzt bzw. gesetzt wird, bildet sich eine ‹Identität› heraus. Also thematisiert die Marke PAN ihre eigene Verweisfunktion, oder anders formuliert: die Mechanismen visueller Kommunikation.
Wandgestaltung in der Ausstellung ‹Raum zur Fläche›
Das PAN stellt nicht aus, es stellt zur Diskussion. Im Spannungsfeld von Kunst und Design positioniert es sich nicht als Botschafter einer bestimmten Kunst- bzw. Designauffassung, sondern wählt die Rolle des Vermittlers, in der es viele unterschiedliche Standpunkte und Sichtweisen versammelt. Diese Praxis ist konsequenterweise als Experiment angelegt, und lässt ihr Ergebnis bewusst offen. Dennoch liegt einem solchen Experiment zumeist eine Idee zugrunde, die dem Fragen, Diskutieren, Experimentieren Konsequenz und Kriterien verleiht. Diese Idee bringt das Wort ‹PAN› – als Marke bzw. in Form einheitlicher Beschriftung – zum Ausdruck.
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Als abstraktes Kunstwort benennt das Akronym ‹PAN› weder einen spezifischen Ort, noch die Institution, noch einen bestimmten Fokus und kann so umgekehrt auch inhaltlich zur Projektionsfläche seines dynamischen, sich entwickelnden und verändernden Diskurses werden.
Das Erscheinungsbild folgt diesem Gedanken und wird, passend zur industriellen Beschriftung, zum (noch leeren) Container erklärt, der in seiner pragmatischen Allgemeinheit mehrere, auch heterogene Diskursmöglichkeiten fassen kann. Welche das sind und wie sie genau aussehen, kann immer wieder aufs Neue durch die institutionelle Praxis – und dazu gehört auch die Gestaltung von Ausstellungsplakaten und Kommunikationsmitteln – ausgelotet werden.
Fördervereinflyer: halbes DIN A3, Wickelfalz mit eingelegter Postkarte
Die Marke PAN kommt selten allein. Sie wird regelmäßig durch weitere Beschriftungen begleitet oder sogar ersetzt und tritt – eingebunden in diesen Reigen – weniger als klassisches Logo in Erscheinung: Die Beschriftung wird dem Inhalt aufgedrückt bzw. -gedruckt, ohne ihn im Kern zu berühren oder zu verändern. Die Beschriftung behauptet gewissermaßen Neutralität – in diesem Sinne ist PAN eine neutrale Instanz –, sie ist immer zuerst reine Sachinformation. Es ist also ebenso folgerichtig wie pragmatisch, wo nötig, Adress- und Kontaktdaten oder einen Hinweis auf die Institution der Beschriftung hinzuzufügen.
Pressemappe
‹PAN› platziert sich immer wieder dort, wo man es nicht erwartet. Es ist weder Überschrift noch Unterschrift, es wird unweigerlich zum Gestaltungselement, trotz aller Neutralität hineingezogen ins Geschehen – auch als Institution, die nicht nur Beobachter, sondern selbst auch Akteur ist.
Beflaggung anlässlich des zehnjährigen Jubiläums